Trauerliteratur

  • Alle in der Rubrik „Trauerliteratur“ vorgestellten Bücher wurden von mir gelesen.
  • Die Bücher wurden von mir gekauft und wurden nicht kostenlos zur Verfügung gestellt.
  • Die Buchbesprechungen geben nur meine persönliche Meinung wider.
  • Sollten Sie Interesse an einem der vorgestellten Bücher haben, so bitte ich Sie dieses beim regionalen Buchhändler bzw. der örtlichen Buchhändlerin Ihres Vertrauens zu kaufen – Herzlichen Dank!

Zur Autorin:

Megan Devine (geb. 1970) ist eine US-amerikanische Psychotherapeutin, Trauerbegleiterin und Schriftstellerin, die weiß wovon sie spricht, wenn sie über die Gefühle, Ängste und Nöte von Trauernden berichtet: 2009 muss sie miterleben, wie ihr Mann, noch nicht einmal 40 Jahre alt, ertrinkt. Ihre Erfahrungen in der darauf folgenden Zeit, wie ihr Umfeld mit ihr und ihrer Trauer umgeht, und die Erkenntnis, dass wirkliche Unterstützung leider nur selten zu finden ist, haben dazu geführt, dass sie eine „Trauer Revolution“ in unserer Gesellschaft anstoßen wollte bzw. will. Sie bietet Online-Trauer-Schreibkurse an, betreibt einen Blog, sowie einen Podcast-Kanal und setzt sich dafür ein, dass Trauer nicht mehr als krankhafter Zustand angesehen wird, den es zu heilen gilt. (www.refugeingrief.com)

Buchinhalt:

Basierend auf den eigenen, persönlichen Erfahrungen von Megan Devine, aber auch auf den Geschichten ihrer Klienten, wird in diesem Buch der Umgang der heutigen Gesellschaft mit Trauer im Allgemeinen und mit den Trauernden im Speziellen eingegangenen. Mit beeindruckender Ehrlichkeit beschreibt Megan Devine ihre Emotionen und ihre Erfahrungen. Auch wenn die wortwörtliche „Trostlosigkeit“ der Trauer permanent präsent ist und auch benannt wird (wichtig!), schafft sie es in diesem Buch gleichzeitig, dem Leser Möglichkeiten aufzuzeigen, wie ein Leben in Trauer gelebt werden kann – ohne dabei in pathetische hohle Phrasen zu verfallen! 

Kapitelgliederung:

Teil I – All das ist genauso verrückt, wie Sie glauben

Im ersten Teil geht es um die Trauerkultur in unserer heutigen Zeit und wie es historisch zu dieser „emotionalen Blindheit der Welt“ gekommen ist. Außerdem wird verdeutlicht, dass der Trauernde mit seinen verwirrenden Gefühlen ganz normal ist – die Situation ist unnormal – andere Trauernde machen dieselben Erfahrungen. 

Teil II – Vom Umgang mit Trauer

Wie ertrage ich mein Leben? – Das ist die zentrale Frage in Teil II. Es gibt praxisorientierte Anregungen für ganz verschiedene Bereich des Lebens, das jetzt ein ganz neues und ungewolltes ist. Ziel: Es „aushaltbar“ machen.

Teil III – Wenn Freunde und Familie ratlos sind

Dieser Teil des Buches soll potenziellen Helfern Möglichkeiten der wirklich hilfreichen Unterstützung von Trauernden aufzeigen.

Teil IV – Der Weg nach vorn

An dieser Stelle des Buches wird der komplizierte und komplexe Prozess der Neuausrichtung des Lebens mit großer Ehrlichkeit bzgl. der Gedanken und Sorgen von Trauernden beleuchtet. Mit viel Feingefühl und ohne jeglichen Druck aufzubauen, wird ein Leben in Aussicht gestellt, das sinnvoll sein kann. Wenn sich in Zeiten der Trauer die sozialen Kontakte ausdünnen und man scheinbar nirgends mehr zugehörig ist, entwickeln sich neue Kontakte, die hilfreich Beistand leisten, und einen sogenannten „Danach-Stamm“ bilden. Dieser Austausch ist die Basis für einen Weg nach vorn.

Anhang – So helfen Sie einem trauernden Freund 

Praktische Vorschläge – kurz gefasst, wie ein Nachschlagewerk – die direkt umgesetzt werden können. 

Persönliche Gedanken:

Für mich war dieses Buch ein Geschenk, da ich viele Anteile von mir in den Schilderungen der Autorin wiederfinden konnte. Den Zorn, der mit der Trauer mitschwingt, und sich manchmal jäh den Weg bahnt, konnte ich erst durch die Lektüre dieses Buches besser annehmen. Ich war nicht allein mit meinen Gefühlen… Alleine schon ein tröstlicher Gedanke!

Und wenn Sie sich fragen, weshalb ich den englischen Original-Titel für mein Beitragsbild gewählt habe: Ich finde den deutschen Buchtitel abschreckend und er wird dem Inhalt dieses außergewöhnlichen Buchs nicht gerecht!

Für wen eignet sich das Buch?

In erster Linie für Trauernde, die sich „unnormal“ fühlen, aber in zweiter Linie auch für Angehörige, die helfen wollen, aber nicht wissen, wie sie dies anstellen sollen, ohne den/die Trauernde/n unbewusst und ungewollt zusätzlich zu verletzen.

Weitere Informationen zum Themenbereich „Tod und Trauer“ finden Sie hier…

Kennen Sie eigentlich die umfangreiche Linkliste zu unseren Stiftungsthemen „Leben mit schwer bzw. selten erkranktem Kind“ und „Leben mit Trauer als verwaiste Familie“?