Wenn ein Kind gestorben ist – Trauerbegleitung kann helfen
Stirbt ein Kind, stellt sich das gesamte Lebensgefüge einer Familie komplett auf den Kopf. Leider ist es keine Seltenheit, dass Familien – aufgrund der Hilflosigkeit und der Angst im sozialen Umfeld, „etwas Falsches zu sagen“ – mit dem zusätzlich kaum aushaltbaren Gefühl der Einsamkeit zurückbleiben.
Trauerbegleitung, von dafür geschulten Personen, kann in einer solchen Situation nicht nur die gefühlte Einsamkeit mildern. Wenn erklärt wird, dass die Emotionen – beispielsweise von Schock über Trauer bis Wut – für die Situation als verwaiste Familie ganz normal sind und nur die Tatsache, dass das eigene Kind oder das Geschwister verstorben ist, unnormal ist, kann dies eine erste Entlastung bedeuten.
Angebote für Trauerbegleitung werden in letzten Jahren glücklicherweise zahlreicher – sowohl für verwaiste Eltern als auch für betroffene Kinder und Jugendliche. Ganz selten ist aber die Möglichkeit, Unterstützung in Form von Trauerbegleitung in den allerersten Momenten des Verlustes zu bekommen.
Primi Passi – Erste Schritte
“Primi Passi“ ist ein solches Angebot des Vereins Verwaiste Eltern und trauernde Geschwister München e.V., das sich an Familien wendet, die mit dem unmittelbaren Verlust des eigenen Kindes bzw. des Geschwisterkindes die ersten Schritte im Leben ohne ihren geliebten Menschen gehen müssen. Viele Entscheidungen werden Familien in dieser ersten Zeit abverlangt, die später maßgeblichen Einfluss auf den Verlauf des Trauerprozesses haben können. Als Beispiel kann hier die Gestaltung des Abschiedes im Rahmen der Beerdigung gesehen werden. Unterstützung durch die Akut-Trauerbegleitung „Primi Passi“ ist in dieser ersten Zeit unendlich wertvoll, denn dadurch wird es Familien oft erst möglich, sich über ihre individuellen Bedürfnisse klar zu werden.
Wir unterstützen aus vollster Überzeugung!
Diese Akut-Trauerbegleitung erfordert viel Empathie und Einfühlungsvermögen von den begleitenden Personen – gleichzeitig ist es natürlich emotional sehr kräftezehrend. Nicht zuletzt, da die Begleitenden in der Regel selbst betroffene Eltern sind, braucht es auch für sie selbst Fürsorge. Dies leistet der Verein im Rahmen monatlicher Supervisions-Treffen, in denen sich die Ehrenamtlichen von „Primi Passi“ austauschen und ihre Erfahrungen teilen können.
Wir freuen uns sehr, dass wir mit unserem Beitrag von 500 Euro dieses so wichtige Angebot der Selbstfürsorge unterstützen dürfen!
Gerne teilen wir hier eine Rückmeldung des Vereins:
Wir, der Verwaiste Eltern und trauernde Geschwister München e.V., freuen uns außerordentlich über
die großzügige Spende der Franz-Schubert-Stiftung. Wir sagen ein „Herzliches Vergelt´s Gott“ im
Namen aller Betroffenen, die in unserem Primi Passi-Projekt akut betreut werden.Speziell ausgebildete ehrenamtliche Trauerbegleiter*innen begleiten betroffene Familien dabei direkt
in den ersten Wochen ab dem Tod eines Kindes. Unseren Primi Passi-Trauerbegleiter*innen können
wir auch mit Ihrer Spende regelmäßige Supervision anbieten.Rückmeldung aus dem Trauerbegleiter*innen-Team:
„Ich arbeite seit Anfang an im Primi Passi Team mit und mir ist die Supervision, zu der wir uns einmal
im Monat treffen, ganz besonders wichtig. Für die Begleitungen von trauernden Familien in der
Akutsituation ist ein ständiges Reflektieren und die eigene Selbstfürsorge enorm wichtig. Durch die
Rückmeldungen der Kolleginnen im Team habe ich schon so viel lernen können. Ich bin für diese
Möglichkeit der Supervision von Herzen dankbar!“
Bildquelle: Webseite des Vereins “Verwaiste Eltern und trauernde Geschwister München e.V.“ – Primi Passi – Akut-Trauerbegleitung
Dass wir dieses tolle und wertvolle Projekt unterstützen konnten, liegt nicht zuletzt daran, dass wir ein wundervolles Umfeld haben, das nicht nur an die Stiftungszwecke glaubt, sondern auch weiß, dass bei uns jeder Cent einer Spende betroffenen Kindern und deren Familien zugute kommt. Für jede einzelne Spende sind wir sehr dankbar!
Möchten auch Sie Unterstützerin oder Unterstützer unserer Stiftung werden? Schauen Sie sich gerne auf unserer Seite zu unseren Aktivitäten um – eine Übersicht zu den verschiedenen Möglichkeiten des Spendens und Stiftens finden Sie hier.
Kennen Sie eigentlich die umfangreiche Linkliste zu unseren Stiftungsthemen „Leben mit schwer bzw. selten erkranktem Kind“ und „Leben mit Trauer als verwaiste Familie“?